Montag, 19. November 2012

A38: Sie werden sterben.

Bei der Recherche nach einem Bericht über die Massenkarambokagen auf der A38 am 15.11.2012 bin ich auf der MDR-Seite fündig geworden. Nachdem ich von den Bildern und der Zahl der Beteiligten entsetzt war, fragte ich mich zuerst, wie es immer wieder kommen kann, dass so viele Autofahrer in _einen_ Unfall verwickelt werden können. Mir ist unerklärlich, wie 53 Autos ineinander fahren können. Klar, einige haben ihre Fahrweise nicht den Bedinungen angepasst, sind viel zu schnell gefahren, haben gedrängelt oder den notwendigen Sicherheitsabstand nicht eigehalten, sich überschätzt und andere wurden unverschuldet in den Unfall verwickelt. Doch 53 Autos?

Wie deutlich müssen die Zeichen noch werden als dass die risikofreudigen und bleifüßigen Fahrer endlich mal kapieren, dass sie mit Ihrer Fahrweise andere gefährten und sogar töten! Vom volkswirtschaftlichen Schaden, den eine Autobahnvollsperrung mit sich bringt, mal ganz abgesehen. Und: Ja, im November kann es es neblig und glatt werden. Es kann auch glatt werden, ohne dass man es sofort bemerkt - und zwar ganz plötzlich. Und nein: Mit ABS und Airbag hat man keinen kürzeren Bremsweg.


Absolut pietätlos finde ich weiterhin die Platzierung der ARD-Werbung zur ARD-Themenwoche "Sie werden sterben. Lasst uns darüber reden." auf der rechten Seite des Berichts. Mir ist klar, dass die Seiten durch ein CMS größtenteils automatisch erstellt werden. Doch prüft auch mal jemand, was und wie da veröffentlich wird? Es hört sich schon fast so an, als ob die Meldung ein Bestandteil der ARD-Themenwoche ist.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Tag 27: Heimflug, Heimfahrt

Den letzten Tag hätte ich irgendwie vergessen. Heimwärts sind wir durchgängig Quantas geflogen und haben nur in Singapur einen Tankstopp eingelegt. Der Flug mit Quantas war wieder sehr angenehm, Service und Verpflegung erstklassig, sodass die Zeit wie im Flug ;-) verging. Schließlich landeten wir am frühen Morgen in Frankfurt. So wirklich willkommen waren wir in der Heimat wohl nicht, zumindest wenn man versucht hat, den gelangweilten Zollbeamten ein "Guten Morgen" aus der Nase zu ziehen. Irgendwie verging uns bei diesem Anblick die gute Laune.

Toll war dann erstmal ein richtig guter Kaffee und mit Wurst belegte, dunkle Vollkornbrötchen, die nicht zu 90 % aus Luft bestanden. Lecker. So warteten wir auf unseren Zug. Leider waren schon alle Plätze belegt und als Reisender mit dem "Zug zum Flug" hat man auch leider keinen Anspruch auf Sitzplätze. Also schliefen wir im Stehen halb sitzend auf unseren Koffern. Ein älteres Paar, welches mit uns reiste, wollte deshalb ihr Ticket noch für die 1. Klasse bis Leipzig aufstocken. Als sie den Preis hörten "vier neunzig" mussten sie zweimal hinhören, aber es waren 94 und nicht 4,90 €. Also setzten sie sich ebenfalls auf ihre Koffer und der Erholungseffekt der Ayurveda-Behandlungen der letzten 3 Wochen waren fast wieder hinüber als wir dann ab Erfurt doch noch einen Platz fanden und uns sehr angenehm unterhielten.

In Leipzig angekommen wollten wir noch mit der Straßenbahn nach Hause fahren als wir überrascht wurden. Von wem, wird an dieser Stelle nicht verraten. Jedenfalls hatten wir soo viel zu erzählen und insgesamt 4 Trommeln Wäsche zu waschen und Koffer auszupacken.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Tag 26: Sydney

Heute morgen haben wir uns für den Rückflug fertig gemacht und aus dem Hotel ausgecheckt. Jedoch war noch genug Zeit für einen Abstecher in die Stadt. Wir hatten vergessen, das Postgebäude zu besichtigen, was wir nun nachholten. Es ist ein sehr imposantes Gebäude und befindet sich mitten im Bankenviertel. Nun sitzen wir im Flughafen und haben einen einwandfreien Blick auf Sydney. Unser Flugzeug steht bereit und in ca. 15 min ist Boarding und dann geht's nach Singapur. Der Flughafen ist sehr angenehm und wir haben dort auch nur einen Zwischenstopp und fliegen mit dem gleichen Flieger weiter bis nach Frankfurt. Bis dahin werden allerdings noch ein paar Stunden vergehen. Als Zusammenfassung für unsere Reise kann man sagen, dass sie uns sehr gut gefallen hat und Australien sehr viel zu bieten hat. Leider ist es hier recht teuer und Australien ja so weit weg, dass wir leider so schnell sicher nicht wieder hier her kommen. Jedoch hat uns die Mischung, die Australien zu bieten hat, sehr beeindruckt: vielfältige Vegetation, sowohl Regenwald und Berge als auch tolle Riffs, beste Sandstrände und nette Einheimische.

Nachtrag: Sind 40 Minuten eher als geplant in Singapur gelandet und warten knapp 60 min auf unseren Weiterflug.

Montag, 1. Oktober 2012

Tag 25: Sydney

Nach einer sehr guten Nacht im Himmelbett sind wir wieder zeitig aufgestanden, um Sydney noch einmal gründlich zu erkunden. Das Frühstück war wie immer, nur dass dieses mal der Kaffee etwas besser geschmeckt hat und es sogar Croissants gab. Wir sind noch einmal zum botanischen Garten gegangen, um das Opera House in einem besseren Licht fotografieren zu können - dieses mal sogar mit Fotowolken. Wir haben auch die Chance genutzt, die Stadt vom Sydney Tower aus von oben zu betrachten. Es war zwar relativ teuer, aber man ist ja nur einmal hier. Allerdings konnte man, durch die vielen Hochhäuser, nicht ganz so viel sehen wie gedacht. Dann wollten wir uns sehr gerne den Chinese Garden ansehen, allerdings wurden wir enttäuscht, da er wegen Dreharbeiten geschlossen war. Nun gut, dann sind wir wieder in die Stadt gelaufen, um im Hyde Park ein Picknick zu machen und uns danach den ältesten Stadtteil "The Rocks" anzusehen. Von dort ging es über die Harbour Bridge, von der man einen guten Blick und eine andere Perspektive auf das Opera House hatte. Auf dem nördlichen Ufer genossen wir den Sonnenuntergang.

Sonntag, 30. September 2012

Tag 24: Sydney

Heute morgen waren es 4 °C und strahlend blauer Himmel. Wir haben die Nacht im Auto ein wenig gefroren und der Honig war zum Frühstück so zähflüssig, dass er nicht aus der Tube zu bekommen war. Umso besser war jedoch die heiße Dusche am Morgen. Die Blue Mountains hinab rollten wir nach Sydney. Von unserem Hotel sind wir zum botanischen Garten gelaufen, von wo man einen schönen Blick auf das Opera House, die Sydney Habour Bridge und natürlich die Skyline hat. Der Garten ist sehr sauber und schön angelegt. Da heute Sonntag ist, ist er stark besucht, jedoch nicht überfüllt. Es gibt hier sehr viele Asiaten, Inder und Pakistani. Im botanischen Garten haben wir eingie Hochzeiten asiatischer Paare gesehen. Vom zentralen Hafen sind wir mit der Fähre nach Süden gefahren und haben dabei das Opera House passiert und sind unter der Harbour Bridge durchgefahren. Von der Fähre bot sich ein schöner Blick von der anderen Seite der Landzunge auf die Skyline. Anschließend sind wir durch das Zentrum wieder zurück zum Hotel gelaufen und haben uns dabei das Queen Victoria Building angeschaut. Es ist eine Einkaufszentrum mit Boutiquen im viktoriantischen Stil. Unser Hotel liegt ebenfalls in einem Viertel, welches sehr viktorianisch angehaucht ist. Schon beim Unterstellen der Koffer ist uns der viktorianische Stil des Hotels positiv aufgefallen. Dennoch waren wir beim Betreten unseres Zimmer sehr überrascht, dass es komplett nach diesem Stil eingerichtet ist. So haben wir ein Himmelbett, einen Kamin, einen Kronleuchter, antike Möbel und ein Wählscheibentelefon. Uns gefällt's sehr gut.

Samstag, 29. September 2012

Tag 23: Blue Mountains Nationalpark

Ja, gestern Abend hat es geregnet. So dolle, dass wir bestimmt 20 min im Waschhaus festsaßen und uns trotz Regenschirm nicht in unser frisch eingerichtetes Heim trauten. Schließlich sind wir dann doch gegangen und in der Nacht hat es heftig geregnet und war sehr stürmisch. Ich denke, es war richtig, im Auto zu übernachten. Am Morgen waren 9 °C und es klarte auf, sodass wir erst mit der Standseilband, welche ein maximales Gefälle von 52 ° hat, in den Regenwald hinab gefahren sind. Die Lehrpfade waren interessant, aber auch schnell erkundet, sodass wir mit der Seilbahn wieder zurück zum Ausgangspunkt gefahren sind. Jetzt zeigte sich anhand der Besucherzahl, welche Attraktivität der Park hat. Mit einer weiteren Seilbahn sind wir dann auf die andere Seite gefahren und konnten dabei den Katoomba-Wasserfall aus der Luft sehen. Weiter ging es zum Echo-Aussichtspunkt, von welchem man einen sehr schönen Blick auf die Three Sisters und in das Tal hatte. Jetzt war auch sichtbar, woher der Park seinen Namen hat: Ein bläulicher Schimmer von den ätherischen Ölen der Eukalyptus-Bäumen überzog das Tal. Es war immer noch sehr windig und der Massentourismus nahm kein Ende. Wie es schien, waren wir die einzigen Langnasen, 90 % waren Asiaten und Inder, welche busseweise an die Aussichtspunkte gekarrt wurden, um ein paar schnelle Fotos zu schießen. Für uns Grund genug, ins windgeschützte Tal hinabzusteigen. Die Giant Stairs, sehr steile und enge Treppen ging es vorbei an den Three Sisters hinunter. Im Tal konnten wir sehr schön wandern und der Aufstieg auf der anderen Seite hatte sich trotz Erschöpfung gelohnt, da man den Wasserfall von vielen verschiedenen Perspektiven betrachten konnte. Den Abend krönten ein paar grau-rot-weiße Kakadus, welche über den Zeltplatz spazierten. Momentan haben wir 7 °C. Schauen wir, ob der Gefrierpunkt in der Nacht erreicht wird.

Freitag, 28. September 2012

Tag 22: Port Macquarie - Blue Mountains Nationalpark

Recht früh sind wir aufgebrochen, um die 460 km zum Nationalpark aufzubrechen. Die Straßen waren sehr gut, die Freeways sind zweispurig ausgebaut. Jedoch kommt man nur mit max. 110 km/h voran, die Straßen würden nach meiner Einschätzung mehr erlauben. Leider sind die Raststätten keine Raststätten, wie wir sie kennen, sondern einige km abseits des Freeways. Als wir in den Großraum Sydneys kamen, wurde der Verkehr dick und zähflüssig. Wir sind der Großstadt erstmal entflohen und wollten für zwei Nächte im Blue Mountains Nationalpark campen. Wir sind hier ca. 1.000 m hoch und es ist mit 30-40 km/h sehr windig, für die kommende Nacht wurden viel Regen (13 mm/m²) und niedrige Temperaturen angesagt. Der Himmel war schon am Nachmittag sehr dicht wolkenverhangen. Als wir die Zelte um uns herum schon davon fliegen sahen, hatten wir die Idee, das Zelt in den Windschatten des Autos zu stellen, schnell wieder verworfen. Zumal der Boden knüppelhart ist und hier kein Hering einzuschlagen ist, der ein Zelt bei Sturm halten könnte. Also sind wir zu Plan B übergegangen und haben unser Mobil zum Camper umfunktioniert. Ist alles inklusive: Deckenbeleuchtung, Klimaanlage und Musik. Mal schauen, wie es wird. Momentan sitzen wir in der Campingküche und es gießt wie aus Kübeln. Bevor es dunkel wurde, haben wir noch einen kleinen Spaziergang zum Rand der Klippen gemacht. Der Ausblick ist toll, jedoch ist das Wetter nicht fototauglich, morgen soll es besser werden, allerdings kalt und windig bleiben. Übrigens, an der Küste unten waren heute 34 °C.

Donnerstag, 27. September 2012

Tag 21: Dorrigo Nationalpark

Zum Glück war das Wetter heute morgen sehr sonnig und warm, sodass unser Zelt schnell trocknete und wir kurz darauf in den Nationalpark fahren konnten. Da wir noch vor 9 Uhr da ankamen, waren wir fast alleine, was sich zum Nachmittag hin ändern sollte. Erstaunlich fanden wir, dass der Regenwald auch dort ist, wo es nachts mit bis zu 10 °C recht kühl ist. Die Vegetation ist auch hier wieder sehr vielfältig, allerdings grüner als in den Sub-/Tropen. Wir sind einen knapp 6 km langen Rundwanderweg gelaufen. Angegeben war er mit 2,5 h, wir haben auf Grund diverser Fotostopps 4 h benötigt. Es brauchte seine Zeit, den Regenwald und all seine Geräusche richtig wahrzunehmen. Am besten taten wir dies, in dem wir einfach nur da standen und lauschten. Man hört so viele Vögel mit sehr ungewohnten Lauten, doch sieht sie kaum. Und wenn man sie sieht, ist es unheimlich schwer, sie abzulichten, da sie zu schnell wieder in den Dichten des Regenwaldes verschwinden. Jedoch haben wir wieder zwei sehr schöne Wasserfälle gesehen, die uns wie aus dem Bilderbuch vorkamen. Zum Abschluss haben wir den Ausblick vom Skywalk, eine Art Steg vom Hang, genossen. Die 2 h Fahrt nach Port Macquarie waren dieses Mal, dank sehr gut ausgebauter Straßen, ein Klacks.

Mittwoch, 26. September 2012

Tag 20: Lamington NP - Dorrigo

Die Nacht war doch nicht so kalt, dafür leuchtete der Mond schön hell. Übrigens ist es zunehmender Mond. Kurioserweise steht er mal wie ein u und mal wie ein umgekehrtes u. Die heiße Dusche am Morgen tat gut. Zum Frühstück hatten wir uns einen sonnigen Picknickplatz gesucht. Von hier aus konnten wir die Vögel sehr gut beobachten, die wir am Vortag bereits fotografiert hatten. Einer war sogar so frech, dass er sich auf den Tisch setzte und die Marmelade vom Brettchen leckte. Als es ans Abwaschen ging, erschreckte meine Beste als etwas auf ihrem Rücken landete. Sie konnte es nicht sehen und war sehr aufgeregt. Ich konnte es sehen und freute mich: Es war ein bunter Papagei. Leider flog er weg bevor ich ihn fotografieren konnte. Wir erkundigten uns nach dem Straßenzustand und es hieß, dass sie wieder offen sei. So sind wir hinunter gefahren und konnten wieder deutlichen Rauch sehen und riechen. An einigen Stellen brannte es noch immer, jedoch nicht mehr so stark. Die Feuerwehr war mit Aufräumarbeiten beschäftigt, wir kamen ohne Gefahr den Berg hinunter. Gegenüber der Hinfahrt hatte sich das Feuer sowohl nach oben als nach unten am Hang entlang gefressen. Die 450 km gen Süden ging es zum Großteil wieder den Highway entlang. An der Küste waren um die 22 °C. Nun sind wir wieder auf 800 m Höhe in Dorrigo, wo es die 15 °C sind, stark bewölkt und recht feucht. Man merkt sowohl am Wetter als auch an der Vegetation, dass wir nach New South Wales in die gemäßigte Klimazone gefahren sind. Die Vegetation hier ist viel grüner und ähnelt der deutschen ein wenig.

Dienstag, 25. September 2012

Tag 19: Lamington Nationalpark

Nach einer kalten (12 °C) und feuchten Nacht, sind wir heute morgen sehr früh aufgestanden und erneut in den Tree Top Walk aufgebrochen. Schon auf dem Weg dort hin konnten wir kräftig gelbe und blaue Vögel sehen. So sind wir dann zu einer ca. 11 km langen Wanderung hinab in den Park gestartet. Es gibt hier sehr viele Vögel, jedoch sieht man sie kaum. Das ist ungefähr so, als wolle man einem AUstralier ein Reh in einem europäischen Wald zeigen, die sieht man auch nicht gleich. Also braucht man Geduld. Leider sind einige Arten so flink, dass man sie einfach nicht fotografieren kann. Dennoch haben wir viele schöne Schnappschüsse gemacht. Die Tiere des Regenwaldes klingen für uns sehr ungewohnt. Einige Vögel klingen wie quäkende Kinder, geben sehr lustige Geräusche von sich, die man auch als Klingelton verwenden könnte. Da wir sehr oft Fotostopps machten, waren wir erst gegen Mittag am Bach angekommen. Hier sahen wir blau-weiß gestreifte Süßwasserspinnenkrebse. Um die schönen und großen Wasserfälle zu sehen, waren einige, nicht ganz ungefährliche Kletterpartien notwendig, doch es hat sich gelohnt. Auf dem Heimweg haben wir wieder Kängurus und eine Art rote Wellensittiche gesehen. Erstaunt waren wir darüber, dass all diese Tiere hier oben in dieser Höhe bei den doch recht geringen Temperaturen leben. Vermutlich wird es diese Nacht kälter als 10 °C. Zum Glück wärmt die Sonne am Tag stark. Morgen reisen wir ab und hoffen, dass die Straße in den tieferen Gebieten nicht mehr vom Waldbrand bedroht ist.

Montag, 24. September 2012

Tag 18: Lamington Nationalpark

Raus aus Brisbane ging es knapp 2 h nach Süden in den Lamington Nationalpark. Die letzten 50 km ziehen sich, da es auf engen Straßen, zum Teil nur einspurig steil bergauf ging. Zu all dem mussten wir wahrhaftig durch's Feuer gehen, da ein Buschfeuer, unseren Weg kreuzte und die Straße beinahe unpassierbar machte. So war es ein seltsames Gefühl, durch Rauch zu fahren und an einer Stelle einen brennenden Ast, der auf der Straße lag, zu passieren. Nicht ganz ungefährlich, da durch den Brand auch lose Gesteinsbrocken auf die Straße fielen. Und: Nein, es es gibt nur diese eine Straße hierauf. In den tieferen Gebieten war es heute mit bis zu 34 °C sehr heiß und der Regenwald auch sehr trocken. Nun sind wir auf 1.000 m und es ist knapp 10 °C kälter, in der Nacht wird es wohl auf 10-12 Grad zu gehen. Als wir ankamen, bauten wir unser Zelt vor einer dicken, schwarzen Regenfront gerade noch rechtzeitig auf und verzogen uns dann ins Auto. Von hier aus beobachteten wir das Geschehen auf dem Zeltplatz während des Gewitters. Es war ein wahres Kino, da einige kurz vor dem Gewitter, welches sich deutlich andeutete, bzw. währende des Gewitters versuchten, hier Zelt hecktisch aufzubauen und es dann pitsch nass doch zurück ins Auto verfrachteten. Bei uns ist alles trocken geblieben, wir haben anschließend Nudeln mit Tomatensoße gekocht. Lecker. Während der Dämmerung hoppelten einige Kängurus über den Zeltplatz, auch viele bunte Papageien gesellten sich bis auf die Tische. Wir gingen dann noch den Tree Top Walk, ein Baumwipfelpfad 50 m hoch in den Bäumen entlang, leider war es schon zu dunkel, um Vögel zu sehen. Jedoch hatten wir Glück, einen herrlichen Sonnenuntergang zu sehen. Nun sitzen wir im Zelt, 40 km von der nächsten bewohnten Siedlung entfernt und schreiben euch diesen Blog-Eintrag :-)

Sonntag, 23. September 2012

Tag 17: Brisbane

Heute hat es sich ausgezahlt, dass wir mitten im Zentrum nächtigen, so waren wir heute morgen 8 Uhr auf unserer Stadtbesichtigung fast alleine. Stadtzentrum, Promenade, Brücke und der Botanische Garten waren jedoch schneller erkundet als gedacht, sodass wir uns gegen Mittag spontan dazu entschieden, in den größten Koalapark zu fahren. Allerdings war die Suche nach der richtigen Bushaltestelle sehr mühsam. Das Hauptproblem war, einen Liniennetzplan zu finden, auf dem man erkennen konnte, welche Linie wie fährt. Überall hängen nur Zeitfahrpläne, jedoch keine Pläne, wo welche Haltestelle ist und was dort hält. Irgendwie hatten wir uns dann durchgewurschtelt und denn Tiefbusbahnhof unter der Einkaufsstraße gefunden, der gleich um die Ecke liegt.

Im Koalapark gab es logischerweise sehr viele Koalas zu sehen - die meisten schlafend in den witzigsten Positionen. Sie sind so knuffig, dass man sie gerne einpacken und mitnehmen möchte. Und dann waren da ja noch die Babykoalas... Ich sage euch, da kommen einem die Tränen. Ansonsten gab's noch Kängurus, Wombats, Tasmanische Teufel sowie viele andere australische Tiere zu sehen, unter anderem auch die giftigste Schlange der Welt. Durch den ganzen Park flogen wilde Loris.

Zurück in Brissie konnten wir noch einmal die Lasershow, dieses Mal von einer besseren Position aus sehen.

Samstag, 22. September 2012

Tag 16: Brisbane

Der Weg heute war recht einfach, da wir nur 300 km südlich nach Brisbane fahren mussten. Da der Highway am Ende sogar zweispurig war und wieder 110 km/h erlaubt waren, kamen wir gut voran, bis wir das Zentrum erreichten. Selbst mit Navigations-system hatten wir eine knappe Stunde gebraucht, um unser Hostel und einen Parkplatz im Parkhaus zu finden. Parken im Zentrum ist ausgeschlossen bei Preisen von 74 AUD (60 EUR) pro 24 h. So mussten wir 15 min vom Parkhaus bis zum Hostel laufen. Wir haben ein Einzelzimmer mit Dusche, jedoch wirkt hier alles recht spartanisch und abgewohnt. Dafür sind wir mitten im Zentrum und können alles erlaufen. So sind wir dann auch gleich zum Brisbane River über die victoria Bridge gelaufen, von wo aus man die Skyline im Sonnenuntergang gut beobachten konnte. Hat uns an Frankfurt erinnert. Ansonsten hatten wir mal wieder Glück, da momentan so eine Art Stadtfest ist und wir am Abend eine Lasershow von der Promenade aus beobachten durften. Mitten auf dem Fluss und von den Hochhäusern wurden die Strahlen abgefeuert. Die Stadt ist sehr sauber und es gibt im Zentrum eine komplette Nichtraucherzone. Auch sonst haben es Raucher wie in ganz Australien schwer, da Rauchen an sehr vielen Orten verboten ist und das Päckchen Zigaretten umgerechnet ca. 13 Euro kostet. Die Promenade ist sehr vielfältig gestaltet und bietet einige Gärten, Spielplätze und Bademöglichkeiten. Auf dem Heimweg haben wir wieder zwei Mädels getroffen, die mit uns die 3-Tagestour auf Fraser Island gemacht haben.

Freitag, 21. September 2012

Tag 15: Fraser Island

Da ich die letzten beiden Tage leider mangels Funkabdeckung nicht ins Netz kam, könnt ihr hier jetzt drei Einträge von Fraser Island auf einmal lesen.

Heute gab's wenig Erklärungen. Stattdessen sind wir zum Lake Birrabeen gefahren, wo wir fast alleine waren. Da einige nur eine Zweitagestour gebucht hatten, waren wir heute nicht mehr so viele, was ebenfalls ganz angenehm war. Nach dem Badeausflug sind wir in das Resort Eurang auf der anderen Inselseite gefahren, wo es All-you-can-eat-Mittag gab, was sehr lecker war. Nach dem Mittag sind wir auf dem 75-Mile-Beach gen Norden gefahren, bis wir den Wanderweg zum Lake Wabby erreichhten. Von hier aus waren es 45 min zu Fuß bis zum See. Das Besondere an diesem See ist, dass der Sand hier im 45° Winkel in den See mündet. Der Strand ist also sehr steil. Die Wassertemperatur war genau richtig für eine Erfrischung und die Düne erstreckt sich mehrere hundert Meter über die Insel und wandert jedes Jahr ein wenig weiter in den See. Interessanterweise leben im See sogenannte Catfishs, welche bis zu 50 cm und größer werden. Man kann sie recht gut sehen, da das Wasser, wie überall auf der Insel, sehr klar ist. Der Rückweg war der reinste Rodeotrip. Unser Fahrer Cameron hat alles gegeben und uns in weniger als 45 min von einer Seite der Insel auf die andere gefahren. Wären wir nicht angeschnallt gewesen, hätte es mit Sicherheit verletzte gegeben. Nachdem wir an der Fähre angekommen waren, suchte jeder seine Schuhe und Hüte zusammen, die durch die Rüttelei über den kompletten Bus verteilt waren. Nun sind wir auf der Fähre und fahren zurück ans Festland. Es war einfach ein tolles Erlebnis, dass man nicht missen möchte.

Donnerstag, 20. September 2012

Tag 14: Fraser Island

Das Frühstück heute war wieder mal nur kontinental: Weiches, helles Brot, süße Cornflakes, gebratene Eier, Schinken, Speck und andere ungesunde Sachen. Wir hatten uns an Vegimite getraut. Das war ein Fehler, es schmeckt wie salziger Teer. Mit einem anderen, für mein Empfinden besser gefederten Bus ging es hinter dem Resort wieder den Hügel hinauf, quer durch den Regenwald auf die andere Inselseite an den 75-Mile-Beach. Der Strand ist wieder das absolute Paradies. Richtig gut zu fahren. Ich denke, auf guten Abschnitten sind wir um die 80 km/h gefahren. Auf dem Weg zu unserem ersten Ziel haben wir dann auch einen der 200 Dingos gesehen. Weiter ging es zum Eli Creek einem glasklaren Bach, dessen letzten Abschnitt man bis ins Meer "beschwimmen" kann. Für unser Empfinden zu kalt, zum Waten jedoch wunderbar. Vom Baden im Meer wird dringend abgeraten, da es hier viele Haie gibt, die ihre Beute bis an den Strand jagen, also auch in Strandnähe nicht zum Baden geeignet. Zweiter Stopp war das Schiffswrack, welches hier durch einen Zyklon an Strand getrieben wurde. Da der verwendete Stahl recht hochwertig ist, ist es noch erstaunlich gut erhalten. Ein absolutes Highlight war der Stopp am Indian Head, einem der wenigen Felsen auf dieser Insel (98 % Sand, 2 % Steine). Der Blick von hier war in alle Richtungen atemberaubend. Links und rechts den Strandabschnitt mit türkisblauem Wasser mit sich aufschäumenden Wellen und nach vorne 70 m unter einem konnte man die Meeresbewohner sehen. Wir haben gesehen: Manta-Rochen, Meeresschildkröten, Delphine und mehrere Wale, welche jetzt gen Süden in die Antarktis ziehen. Einfach traumhaft. Unser Guide meinte, das wir sehr viel Glück hatten.

Noch etwas weiter gen Norden stoppten wir an den "Champagne Pools", einer Bucht, die durch Felsen vom Meer ein wenig abgeschottet ist. Durch das Aufbrausen der Wellen auf die Felsen, schäumt das Wasser stark auf und man befindet sich in einer Art Whirpool. Fantastisch zum Baden und gar nicht kalt. Auf dem Rückweg hielten wir noch an einem Punkt, an dem der Sand stark verdichet war und verschiedene Farbschattierungen aufwies. Picknick war übrigens wieder sehr lecker (Wraps) genau wie das Abendessen. Auf dem Rückweg ins Resort hatte unser Bus an einer Stelle gut zu kämpfen, einen Hügel hinauf zu kommen ohne sich dabei einzugraben. Einen Jeep, der sich festgefahren hatte, haben wir auch gesehen. Zum Glück ist uns das nicht passiert. Beim abendlichen Spaziergang entdeckten wir eine weiße Eule, die auf der Straße saß und lautlos davon flog, als wir uns ihr näherten.

Mittwoch, 19. September 2012

Tag 13: Fraser Island

Heute morgen ging's mit der Fähre von Hervey Bay in die Kingfisher Bay auf Fraser Island, der größten Sandinsel der Erde. Angekommen auf der Insel empfing uns unser Tour Guide im Off-Road-Bus und es ging gleich sehr holprig und steil auf purem Sand bergauf. Bloß gut, dass wir uns keinen Allradwagen gemietet haben, wir hätten uns wahrscheinlich permanent festgefahren. Das Fahren im Sand hier ist nicht ohne, Allradantrieb und reichlich Bodenfreiheit sind Pflicht und selbst das ist keine Garantie. Als erstes ging es zum Lake MacKenzie, welcher nur durch Regenwasser gespeist wird. Das Wasser ist absolut klar und der Sand ist sehr fein, zum Baden war das Wasser allerdings zu kalt, sodass wir nur am Strand entlang wateten. Im Anschluss fuhren wir zu einem kleineren See, den man nur zu Fuß erreicht. Unser Mittag gab es ganz nach australischer Art als Picknick unter Bäumen. Gesättigt erkundeten wir Central Station, einen zentralen Platz, den man vor einigen Jahren noch als Umschlagsplatz für gefälltes Holz nutzte. Die Holzernte ist auch der Grund weshalb es auf Fraser Island keine Straßen mit engen Kurven gibt, da die bis zu 40 m langen Baumstämme dann nicht transportiert werden können. Unser Guide ist sehr nett und macht die Tour sehr gut. Australier haben die Eigenschaft, die Gruppe positiv zu motivieren, sodass es sehr angenehm ist. Nebenbei gab es noch Infos zu den Ausflügen der nächsten Tage und Warnungen vor den Dingos (es leben noch ca. 200 auf der Insel). Gut zu wissen war, dass 6 der 20 giftigsten Schlangen hier leben. Gut vorbereitet wanderten wir durch den Regenwald entlang des "Whisper Creeks". Das Wasser in diesem Bach ist sehr klar und man kann ihn nicht hören, da er zum einen sehr langsam fließt und der Sand das Wasser so geschmeidig fließen lässt, dass er keine Geräusche verursacht.

Nun sind wir zurück in unserer Lodge, welche gut eingerichtet ist. Das Abendessen war ebenfalls sehr lecker und wir konnten uns mit Leuten aus verschiedensten Länder unterhalten. Deutsche und Österreicher sind jedoch immer zu finden.

Dienstag, 18. September 2012

Tag 12: Rockhampton - Hervey Bay

Am Vormittag sind wir von unserem Motel ins historische Zentrum gelaufen. Historisch bedeutet dabei aus den Anfängen der Stadtgründung. Die ältesten Gebäude hier sind ca. 150 Jahre alt und haben einen leicht spanischen Hauch. Ansonsten gibt's in Rocky (Rockhampton) kaum mehr zu sehen.

Die mit 4,75 h veranschlagte Fahrt für die knapp 400 km haben wir in 5,75 h bewältigt. Grund dafür war die zahllosen Baustellen mit "Dirt Roads", durch die der Verkehr immer nur wechselseitig mit 40 km/h vorbei geleitet wurde. Jedoch sind wir sicher angekommen und hatten eine längere Unterhaltung mit der Familie, die das Motel betreut. So erfuhren wir aufschlusssreiches über die australischen Gepflogenheiten. Irgendwie hat fast jeder Verwandte oder zumindest Bekannte aus/in Deutschland. Das Highlight hier in Hervey Bay fanden wir jedoch recht fix, den einschlägigen, deutschen Lebensmitteldiscounter. Natürlich konnten wir es uns nicht nehmen lassen, ihm einen Besuch abzustatten: Ist ziemlich identisch mit der ursprünglichen Variante. Nur die Kassierer/innen sind noch nicht so fix. Es gibt hier Bockwurst, Müsli und "Deutsche Küche" - nur Albrecht-Kaffee und "German Schwarzbrot" konnten wir nicht finden. Nagut, unsere Verdauung gewöhnt sich solangsam an luftiges, watteweiches Toastbrot. Der Aufbau des Ladens ansich ist jedoch identisch mit dem uns bekannten. Und: Die Preise sind, verglichen mit den Konkurenten Coles und Woolworth, auch deutlich günstiger.

Ansonsten ist hier unten alles anders:
1. Die Autos fahren auf der verkehrten Seite - auch die Polizei. Es herrscht Linksverkehr. Ok, dass kennt ihr. Jedoch gilt bei gleichberechtigten Straßen dennoch rechts vor links!
2. Man blinkt beim Einfahren in den Kreisverkehr in die Richtung, in die man ihn verlassen will. Will man nur geradeaus, blinkt man gar nicht.
3. Die Sonne steht nie hier im Süden. Sie geht jeden Tag von Ost über Nord nach West.
4. Der Mond hängt ganz schief. Im Moment bildet er ein u. Vielleicht könnt ihr uns sagen, ob es zunehmender oder abnehmender Mond ist.
5. Sternenbilder erkennen wir hier auch keine. Den großen Wagen konnten wir nicht finden, nur den kleinen, der steht vorm Motel (hoffentlich).
Eins ist hier jedoch unverändert geblieben: Die Bettseite auf der ich schlafe.

Montag, 17. September 2012

Tag 11: Rockhampton

Heute morgen mussten wir ein wenig warten bis unser Zelt trocken war, da es genieselt hatte. Ein Zeltnachbar, wohl Australier, hatte dies beobachtet und uns kurz bevor er weg fuhr, seine Handtücher zum Zelt trocknen geliehen. Das fanden wir sehr hilfreich und hätten, zumindest in Deutschland nicht damit gerechnet. Auch andere Reisende berichteten uns von ähnlicher Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Selbstlosigkeit der Australier. Bisher können wir das absolut nur bestätigen. Als Deutscher schämt man sich da schon fast.

Nun denn ging es auf dem Bruce Highway 300 km gen Süden direkt nach Rockhampton. Eine eintönige Strecke, allerdings durften wir auf den entlegenen Teilen sogar 110 km/h fahren. Meiner Einschätzung nach fahren die Australier aber recht riskant und am Straßenrand befindet sich das eine oder andere Kreuz mit Blumen. Es wird an vielen Teilen des Highways gebaut und repariert, jedoch sind die Straßen in einem sehr guten Zustand und sicher. Autofahren ist recht einfach und entspannt. Das Tankstellennetz ist hier dicht und die Straßen gut befahren, man ist also selten alleine.

Rockhampton ist eine Großstadt, die sogar etwas Geschichte (ca. 150 Jahre) aufweisen kann. So haben wir den Zoo und den Botanischen Garten besucht. Beides sehr schön angelegt und "public" also für alle kostenlos zugänglich. So konnten wir wieder Koalas und dieses mal sogar ein knuffiges Wombat (ich nenne es ein zu groß geratenes Meerschweinchen) sehen. Kängurus, Emus und Kakadus sind uns ja schon vertraut. Außerdem konnten wir wieder viele bunte Vögel und einen in Afrika beheimateten Leberwurstbaum sehen.

Richtig Glück hatten wir mit unserem Motel, dem Citywalk Motor Inn. Es ist sehr ordentlich, sauber und der Service erstklassig. So haben wir beispielsweise kostenlos WLAN und alle anderen Annehmlichkeiten wie Mikrowelle, Haartrockner, Kühlschrank, Wasserkocher, Toaster, Bügeleisen mit Bügelbrett und Kaffee/Tee. Zudem haben wir die Möglichkeit genutzt, kostenlos unsere Wäsche zu waschen und zu trocknen. Die Hotelbetreuung ist ebenfalls sehr hilfsbereit.