Sonntag, 12. Dezember 2010

Projekt: Küchenunterbauleuchte

Lange ist's her, da habe ich mir einen Berg LEDs bestellt und angefangen, eine Unterbauleuchte für die Küche zu basteln. Gestern ist sie endlich fertig geworden, was mich ein wenig stolz macht. Es sollten drei Leisten werden. Zwei mit weißen und eine mit weißen und roten LEDs, wobei die LEDs in zwei Reihen angeordnet sein sollten. Die LEDs, die ich bestellt hatte, haben eine Betriebsspannung von weiß 3,0 - 3,2 V und rot 1,8 - 2,1 V und einen Betriebsstrom von jeweils 20 mA, woraus sich eine Leistung von 0,06 bzw. 0,04 Watt ergibt. Damit ich möglichst viele LEDs in Reihe schalten kann, habe ich mich für ein Netzgerät mit 24 V Nennspannung entschieden. Das macht:

weiß: 24 V / 3 V pro LED = 8 LEDs pro Reihe
rot: 24 V / 2 V pro LED = 12 LEDs pro Reihe

Da die Hängeschränke eine Gesamtlänge von 160 cm haben, habe ich mich für eine LED alle etwa 2 cm entschieden, was

10 weiße LED-Reihen à 8 LEDs = 80
7 rote LED-Reihen à 12 LEDs = 84

pro Reihe macht. Nun hat jede Leiste zwei Reihen - das sind pro "weiße" Leiste 160 und für die gemischte (rot & weiß) 80+84=164 LEDs, insgesamt 484 LEDs. Die theoretische Gesamtleistung liegt bei 400 * 0.06 W (weiß) + 84 * 0,04 W = 27,4 W. Soweit zur Elektrik.


Als erstes habe ich drei Leisten auf Länge zugesägt und anschließend die Löcher gebohrt. Eine Akkuladung reichte gerade so für eine Leiste mit ihren 160 Löchern. Im zweiten Schritt mussten die Löcher über einen kleinen Kanal miteinander verbunden werden. Die Zwischenräume habe ich in mühseliger Kleinarbeit mit einem Stechbeitel entfernt und mit Sandpapier glattgeschliffen. Es war eine gewisse Kunst, die Kanäle stets gleich tief zu machen, damit die LEDs alle gleich weit herausragen. Am Ende wurde die komplette Leiste mit feinem Sandpapier glattgeschmirgelt und zum Schutze vor Feuchtigkeit 2x mit Wachslasur gestrichen.

Jetzt ging es an die 500 LEDs, deren Beinchen mit einem Seitenschneider gekürzt und anschließend im rechten Winkel gebogen wurden. Nun konnten Sie zu Ketten von 8 (weiß) bzw. 12 (rot) LEDs verlötet werden. Jede Kette wurde einzeln geprüft. Leider gingen dabei zwei weiße Ketten kaputt, weshalb ich noch zwei weitere anfertigen musste. Alle Ketten sollten parallel geschaltet werden, weshalb jede Menge kurze Drähte von Nöten waren. Jede Kette wurde an die bestehende in der Leiste angelötet und anschließend die komplette Leiste geprüft. Nach und nach füllten sich die Löcher der Leiste mit Lämpchen und es wurde stetig heller. Damit sich die LEDs nach dem Einsetzen in die Leiste nicht mehr bewegen können und es nicht zu Kurzschlüssen kommt, wurden die "Kabelkanäle" mit Acryl verfugt.

Die abschließende Prüfung ergab, dass die LEDs keinen Vorwiderstand benötigen, da die zahlreichen Lötstellen ausreichend Übergangswiderstände aufwiesen. Das hatte zur Folge, dass die Leisten nur ca. 80 % ihrer theoretischen elektrischen Leistung aufweisen. Dies macht sich allerdings kaum in der Lichtausbeute bemerkbar. Im Gegenteil. drei Leisten brachten bei nicht mal 22 W Leistungsaufnahme so viel Licht, dass ich getrost auf eine "weiße" verzichten konnte. Die verbleibenden vier Reihen (3 weiße, 1 rote) auf den beiden anderen Leisten teilte ich in zwei schaltbare Stromkreise auf, wobei mir eine weiße Reihe als immer brennende "Sparflamme" und drei zusätzliche Reihen als Hauptlichtquelle dienen. Die Sparflamme hat eine Leistungsaufnahme von 3,6 W primärseitig. Sind beide Kreise eingeschaltet, ergibt sich ein gemessener Verbrauch von max. 16 W bei einer hervorragend hohen und gleichmäßigen Lichtausbeute. Der farbliche Akzent fügt sich optimal in die rote getaucht Küche. Doch seht selbst:



Noch einmal würde ich solche Lichtleisten nicht bauen. Zum einen hat es sehr lange gedauert und heute gibt es fertige LED-Leisten, die wesentlich schmaler sind. Sie sind zwar ziemlich teuer, aber angesichts des hohen Arbeitsaufwands beim Selbstbau dann irgendwie doch rentabel. Es sei denn, man legt großen Wert auf die Bastelei. Die Materialkosten beliefen sich auf schätzungsweise 70 Euro. Für die übrig gebliebene dritte, weiße Leiste habe ich auch schon ein Plätzchen ausgeguckt.

Samstag, 16. Oktober 2010

WeTransfer - kostenloser 1-Click-File-Hoster

Um große Dateien anderen zur Verfügung zu stellen, haben sich 1-Click-Hoster etabliert, welche es nun wie Sand am Meer gibt. Doch oft ist die maximale Dateigröße auf 100 MB begrenzt, der Up- oder Download langsam oder es nervt einfach die Werbung. Ein recht junger Dienst, der Dateien mit bis zu 2 GB speichert und dazu noch werbefrei ist heißt wetransfer.com. Er ist schlicht gestaltet und besticht dank Flash-Technik auch in Sachen Optik.

Montag, 13. September 2010

Rocky Mountains 2010

Endlich bin ich der Bilderflut von knapp 2.000 Fotos Herr geworden und habe eine Diashow erstellt. Ihr könnt sie euch unten als Video anschauen, welches leider etwas ruckelt, oder in klassischer Form als Webalbum. Den größten Teil macht der Yellowstone Nationalpark mit seiner Tier- und Farbenvielfalt aus. Es war einfach überwältigend, was man jedoch erst im nachhinein realisiert. Je öfter ich mir die Fotos anschaue, desto mehr Lust bekomme ich, noch mal über den Teich zu fliegen.

Die Rundreise ging durch die Rocky Mountains beginnend in Salt Lake City über den Capitol Reef National Park, Goblin Valley State Park, am Colorado River entlang nach Moab, Arches National Park, Dead Horse Point State Park, Canyonlands National Park mit den Needles, Cortez und dem Mesa Verde National Park, die Goldgräberstädte Durango, Silverton und Ouray, das Colorado National Monument, Jackson Whole, den Grand Teton National Park, den Yellowstone National Park mit seinen Geysiren, farbenprächtigen Pools und Schlammlöchern, Bären, Bisons, Elchen und anderen Tieren bis hin zur Mormonenstadt Salt Lake City.

Freitag, 16. Juli 2010

Tag 21: Salt Lake City

Nachdem wir keine wirklich gute Einkaufsmöglichkeit im Zentrum gefunden hatten, fuhren wir ins 29 Meilen entfernte Park City - eine Art Shopping Mall. Leider war auch hier das Angebot nicht besonders groß. Jedoch konnten wir das Olympische Dorf der Winterspiele 2002 besuchen. Alles ist sehr nett angelegt und die neuerrichteten Häuser sehen alle noch recht gut aus. Schon im Sommer kommt hier ein gemütliches Flair auf. Vom Dorf aus, konnten wir zwei Skisprungschanzen sehen. Am Nachmittag fuhren wir mit der Straßenbahn, die im Zentrum kostenlos ist, zum ehemaligen Bahnhof. An der Haltestelle hatten wir ein nettes Gespräch mit US-Bürgern. Das ist, was ich an diesem Land so mag, alle sind freundlich, hilfsbereit und zu vorkommend. Öffentliche, kostenlose Toiletten sind selbstverständlich, Internet per WLAN gibt's auch fast überall kostenlos. Autofahren ist sehr viel leichter und entspannter, da hier diesbezüglich keine Hektik herrscht und der Amerikaner sehr geduldig auch einem Auto folgt, dass nur knapp unter der erlaubten Höchstgeschwindigkeit fährt. Fußgänger haben immer Vorrang. Insgesamt ist man eben viel serviceorientierter und hilfsbereiter als bei uns. Sehr angenehm ist mir auch wieder das Rauch- und Alkoholverbot aufgefallen - das ist einfach selbstverständlich.

... So, ich muss, das Boarding beginnt.

Donnerstag, 15. Juli 2010

Tag 20: Salt Lake City

Über 240 km ging es am Vormittag von 1850 m auf 1350 m stetig bergab nach Salt Lake City. Die Stadt macht einen sehr gepflegten Eindruck. Überall sieht es sehr ordentlich aus und der Rasen ist sattgrün. Das Capitol (Regierungs-gebäude) steht pompös auf einem Hügel und überragt die Stadt. Auch im Inneren wirkt es sehr beeindruckend. Im Kern der Stadt liegt der Salt Lake Temple, ein von den Mormonen gegründeter, sehr kirchlicher Bereich. Als wir hier durchgingen, wurden wir ständig angesprochen - einersets höflich, andererseits hat es genervt. Rings um den Tempel, blüht es genauso wie außerhalb. Nach mehreren Kilometern Fussmarsch sind wir erstmal im Hotel. Am Abend schauten wir uns noch das City & County Building an. Salt Lake City ist sehr schön und gepflegt, übermäßig viel anzuschauen gibt es hier dennoch nicht.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Tag 19: Montpelier

Nach fast drei Wochen nähert sich unsere Reise langsam dem Ende. Heute lag die mit 320 km längste Fahrt vor uns: Es ging aus dem wunder-schönen und einmaligen Yellowstone National Park zurück über den Grand Teton National Park bis nach Montpelier. Die Fahrt verging unerwartet schnell, da es auf sehr gut ausgebauten Straßen fast ausschließlich bergab ging. An einem Übersichtspunkt lies sich die schneebedeckte Teton Range (Bergkette der Rocky Mountains) mit dem Grand Teton mit seinen fast 4200 m gut in ein Panorama fassen. Auf der Fahrt nach Montpelier rasteten wir am Snake River, welcher stark von Rafting-Booten befahren war. Die Kleinstadt Monpelier im Bundesstaat Idaho liegt in der Nähe des Bear Lake und ist sehr gepflegt. Da es zum Abendessen nicht schon wieder Subway sein sollte, ging's zum Mexikaner um die Ecke.

Dienstag, 13. Juli 2010

Tag 18: Yellowstone National Park

Heute morgen begrüßten uns zwei Rehe ca. 10 m von unserm Frühstückstisch entfernt. Streifenhörnchen (Chipmunk) sieht man über all. Diese kleinen, putzigen Tierchen sind aber immer so flink, dass man sie genauso schlecht vor die Linse bekommt wie die plötzlich auftauchenden Rehe. Da der Himmel wolkenfrei war, fuhren wir noch einmal zum Old Faithful. Welcher sich prächtig präsentierte - auch war es nicht so voll wie beim ersten mal. Rund um den "Alten Getreuen" gibt es noch viele weitere, kleinere Geysire, die wir in einer 5 km langen Tour erwanderten. Am Nachmittag hatten wir uns wohl etwas verfahren, zumindest landeten wir eher durch Zufall am Midway Geyser Basin. Die Farbenvielfalt ist unbeschreiblich groß. Von einer oberen, kleinen Quelle läuft das kalk-, schwefel- und eisenhaltige Wasser über von Kalkablagerungen geschaffene Kaskaden in einen größeren Geysir mit azurblauem Wasser, von wo es schließlich in den Fluss mündet. Ich glaube, hier haben wir über eine Stunde zugebracht - nicht zuletzt, weil ich hier wohl die meisten Fotos an einem Ort geschossen habe. Hinzu kommt, dass das ganze Becken durch den aufsteigenden Wasserdampf und die Windböen etwas mystisch wirkte. Am Abend entdeckten wir am Firehole River eine Stelle, in der man baden konnte. Normalerweise ist das Wasser von Gebirgsbächen eiskalt, doch durch die stromaufwärts liegenden Geysire mit ihren heißen Quellen war es außerhalb des Wassers kälter (ca. 18 °C) als innerhalb.

Montag, 12. Juli 2010

Tag 17: Yellowstone National Park

Auf dem Weg zu einem Schlamm-vulkan begegnete uns gleich wieder ein Bison, welches glatt mal auf der Straße stehen blieb. An einem gut über-schaubaren Flusslauf konnten wir eine Herde Elche beobachten. Bisons sind überall zu sehen und zeigen sich von Menschen und Autos wenig beeindruckt. Sie sind eher ruhige und gelassene Tiere. In einem Tal, am Yellowstone River, sammelte sich sogar eine ganze Herde Bisons mit Jungtieren. Offenbar mögen sie es, sich im Dreck zu wälzen. Der Schlammvulkan war ähnlich einer Grotte und fauchte sehr, dass man meinen konnte, es säße ein Drachen darin. Leider kann man das auf keine Foto bannen - man muss es erleben. An der Fishing Bridge zeigten sich über dem Yellowstone River schneebedeckte Berge und fischende Pelikane. Das West Thumb Geyser Basin ist eins der farbenprächtigsten. Von kristallklarem, azurplauem Wasser über eisenrote und schwefelgelbe Ablagerungen, Wolkenhimmel bis hin zu grünen Wiesen waren fast alle Farben vertreten. Beim abendlichen Spaziergang kreuzte eine Gänsefamilie unseren Weg. Der Zeltplatz ist groß, aber wesentlich besser angelegt. Duschen für $2 ist auch akzeptabel. So langsam gewöhen wir uns an die Höhenluft (2000 - 2700 m ü. NN).

Sonntag, 11. Juli 2010

Tag 16: Yellowstone National Park

Diese Nacht war mit ca. 6 °C sehr kalt, doch unsere Schlafsäcke und Isomatten hielten uns sehr warm und es gab keine kalten Füße. Sobald die ersten wärmenden Sonnenstrahlen uns erreichten, liefen wir wieder kurzärmlig herum und hatten von verschiedenen Standorten einen grandiosen Blick auf den Lower Fall des Canyons. Hier erschloss sich uns auch, woher der Park seinen Namen hat. Um nicht all zu viel von der morgentlichen Sonne zu verlieren, schauten wir uns das Norris Geyser Basin an. Dieses Gebiet ist mit dem Steamboat Geyser das größte, heißeste und zugleich interessanteste, vulkanisch aktive Gebiet. Es bietet eine große Vielfalt an Farben und Materialien, aus denen die Löcher geformt sind. Einige Löcher fördern Wasser an die Oberfläche, das so heiß ist, dass es noch kocht. Am Nachmittag zog es uns zu den Kalkterrassen, den Mammoth Hot Springs. In tieferen Gesteinsschichten liegender Kalk wird durch Wasserdruck an die Erdoberfläche befördert und lagert sich dort ab. Dabei entstehen skurile Landschaften, welche auch vor Bäumen nicht halt macht. Auf unserer Weiterfahrt zu den Tower Falls entdeckten wir wieder ein Bison. Das letzte Stück bis zum Zeltplatz war von einem kreuzenden Bär und blühenden Landschaften geprägt.

Samstag, 10. Juli 2010

Tag 15: Grant Teton National Park

Nach vier Tagen ohne Radio, Telefon und Internet im Yellowstone National Park hier ein erster Kontakt mit der Außenwelt:

Leider gab es im 110 Dollar teuren Hotel kein Frühstück, nicht einmal das magere und gewöhnungs-bedürftige "Continental Breakfast" mit weichem, hellen Brot, dünnem Kaffee und Dosenmarmelade. Aber wir hatten ja vorgesorgt. Nun ging es schon früh Richtung Grant Teton National Park, er ist dem Yellowstone National Park vorgelagert. Die Landschaft hier wirkt sehr wie unsere Alpen: Schneebedeckte, schroffe Berge mit grün umwaldeten Seen. Nichtsdestotrotz nutzen wir die Gelegenheit und setzten mit dem Boot über den Jenny Lake über, um denHidden Fall und den Inspiration Point zu bewundern. Gegen Mittag fuhren wir dann auf recht monotoner Strecke weiter nach Norden zum Yellowstone. Gleich einige Meilen nach dem Eingang konnten wir die ersten Elche sehen. Als wir am Old Faithfull, dem bekanntesten Geysir ankamen, brach er zwar gleich aus, doch war das Wetter sehr stürmisch und regnerisch. Angesichts der Menschenmassen vor dem Geysir erschien er schon etwas abgedroschen. Also ging es den südlichen Ring entlang zu den nächsten Geysiren. Einige Löcher sind mit Wasser andere mit Schlamm gefüllt. Aus jedem Loch pfeifft oder blubbert es. Dank des Schwefels liegt über allen Löchern ein Geruch von faulen Eiern. Trotzdem sind die Geysiere und Schlammlöcher alle sehr unterschiedlich. Kurz vor dem Zeltplatz konnten wir dann auf einer Lichtung vor dem Wald ein Bison weiden sehen. Der Canyon Village-Zeltplatz ist sehr simpel und mitten im Wald gelegen. Es gibt nur eiskaltes Bergwasser, eine Dusche kostet $3,25. Im Vergleich zu anderen Zeltplätzen bietet dieser den wenigsten Kompfort und ist nicht besonders schön. Da haben wir an weit abgelegeneren Orten bessere Plätze erlebt. Jedoch hatten wir reichlich Feuerholz, sodass wir schließlich noch vor Einbruch der Dunkelheit auf offener Flamme grillen konnten.

Freitag, 9. Juli 2010

Tag 14: Jackson Hole

Weiter ging es die 191 gen Norden. Seit Green River gab es auf über 100 Meilen weder einen Rastplatz, noch Häuser oder eine Kreuzung nur gelegentlich konnte man ein Reh am Straßenrand beobachten. Die Steppe blieb auch sehr monoton, bis am Horizont die schneebedeckten Rocky Mountains auftauchten und wir in dem belebteren Städtchen Pinedale landeten, um über den Wochenmarkt zu schlendern. Vorm Gewitter geflüchtet und in Jackson angekommen, schauten wir uns das touristisch sehr ausgeprägte Städtchen an und durften ein "Shoot out" miterleben.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Tag 13: Flaming Gorge National Recreation Area

Heute stand uns eine sehr lange und weite Fahrt von 240 Meilen nach Norden entlang der 191 bevor, auf der es wenig interessante Haltepunkte gab. Wieder ging es auf 8000 Fuß hohe Berge bis hin zum 1964 errichteten Flaming-Gorge-Damm, welcher den Green River aufstaut. Dieser Damm ist ein Teil eines Wasser-regulierungs-systems, welches mehrere Flüsse kontrolliert und aufstaut. Dazu gehören unter anderem der Hooverdamm bei Las Vegas (Colorado River) und der Glen Canyon Damm (Colorado River). Wir hatten einen sehr schönen Überblick über den Canyon und Damm als auch auf die entfernt liegende, schneebedeckten Berge. Leider war das Wetter regnersisch, sodass sich Fotos kaum lohnten. Nach dem Stopp am Damm ging es auf einem Hochplateau weiter auf der 191 bis zur Interstate 80 nach Green River. Dieser Teil war sehr ermüdent, da die Landschaft sehr monoton aussieht und ringsum keine Zivilisation in Sicht war. Immer wieder mussten wir Pausen einlegen, um dem Sekundenschlaf vorzubeugen. Schließlich gelangten wir in die etwas triste Kleinstadt Green River am gleichnamigen Fluss. Mehr als eine Nacht braucht man hier nicht verbringen.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Tag 12: Ouray und Colorado National Monument

Da es gestern Abend nichts mehr einzukaufen gab, sind wir heute morgen noch vor dem Frühstück in einen Supermarkt gegangen, um uns unser Frühstück selbst zusammen-zustellen. Eigentlich wollte ich gestern noch ein Foto vom sehr hübsch im Bauernstil eingerichteten Hotelzimmer machen, doch leider war es so schnell verwüstet, dass es sich nicht mehr lohnte.
Die Box Canyon Falls waren heute unser erstes Ziel. Dies ist ein gewaltiger Wasserfall, den man leider nicht vollständig sehen kann. Obwohl es zu dessen Besichtigung nur ein paar Meter bergauf ging, ging uns sehr schnell die Puste aus. Man glaubt es kaum, doch in 2400 m Höhe sind körperliche Anstrengungen doppelt so schwer. Ich merkte dies insbesondere darin, dass die Beine schnell schwer wurden. So muss man sich das Alter wohl vorstellen... Ansonsten war es heute sehr nass. Sowohl von oben als auch von unten: Von oben hat es geregnet und war recht kühl (15 - 20 °C) und von unten sehr warm. Ca. 8 Meilen nördlich von Ouray gibt es ein sehr schönes, kleines Thermalbad (Geheimtipp) mit Quellen zwischen 30 und 45 °C. Hier entspannten wir uns eine Zeit lang, der Regen von oben war dann auch erträglich. Nach weiteren ca. 100 Meilen erreichten wir das Colorado National Monument gerade noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit, da eine dicke Wolke die Sonne verdeckte und somit das farbenprächtige Erstrahlen der roten Felsen verhinterte. Nichtsdestotrotz war es ein gelungener Tagesabschluss.

Dienstag, 6. Juli 2010

Tag 11: Durango, Silverton und Ouray

Nach einer kalten Nacht mit ca. 10 °C ging es noch einmal in die Indianer-Unterkünfte. Dieses mal schauten wir uns das sehr schön gelegene Long House an, hier konnte man gut nachvollziehen, wie und woher die Bewohner ihr Wasser bezogen. Das Wasser sickerte von den darüberliegenden Gesteinsschichten nach unten, wo es aufgefangen wurde.
Auf weiteren 180 km ging es entlang den Bundesstraßen 191 und 550 über Durango, nach Silverton und schließlich ins Hotel nach Ouray. Durango und Silverton sind als alte Gold- und Silbergräberstädte bekannt. Zwischen beiden ca. 45 Meilen entfernten Orten verkehrt eine alte Dampfseisenbahn. Durango wirkt sehr zivilisiert, dennoch begrenzt sich das Sehenswerte auf die Main Avenue, da die Fassaden im Westernstil nur hier restauriert wurden. Viel trister wirkt die damals noch viel bedeutendere Stadt Silverton. Der Besuch hier erschien überflüssig, da es an Leben mangelt. Insgesamt hat man nicht den Eindruck, dass beide Städte zu Goldgräberzeiten für ihre Region sehr bedeutend waren. Über einen 3400 m hohen Pass durch das Hochgebirge der Rocky Mountains, welches landschaftlich erheblich grüner ist als die Halbwüsten in Utah, ging es dann in die hübsche Gebirgskleinstadt Ouray. Sie wirkt viel lebendiger, moderner und freundlicher. Trotz alledem werden die Bürgersteige ab 21 Uhr hochgeklappt und wir mussten uns als Spätankömmlinge doch selbst versorgen.

Montag, 5. Juli 2010

Tag 10: Mesa Verde National Park

Nachtrag: Anders, als gestern geschrieben, gab es in Cortez doch noch große Feierlichkeiten zum Tag der Unabhängigkeit. Direkt hinter unserem Hotel wurde kurz nach Dämmerungsbeginn ein einstündiges Feuerwerk abgebrannt. Wir hatten einen sehr guten Blick darauf.

Heute morgen ging es in den Mesa Verde Nationalpark. Dieser Park wurde nicht auf Grund der Natur, wie bei allen anderen Nationalparks, sondern auf Grund seiner Historie und der in ihm beherbergte Kultur zum Nationalpark benannt. Um ca. 500 nach Christus lebten hier Pueblo-Indianer. Zu erst zogen sie dem Wild hinterher, später ließen sie sich auf dem Plateau nieder, um Landwirtschaft zu betreiben. Sie wohnten in überdachten Gruben. Um ca. 1250 zogen sie unter hervorstehende Felsen, welche sie vor Wind, Sonne und Niederschlag schützten. Dazu bauten sie an den Felswenden sogenannte Kiwas. Kiwas sind runde Steinhäuser, die überdacht sind und eine Feuerstelle in der Mitte besitzen. Entlang der Mesa Verde gibt es sehr viele dieser Häuser, die größten kann man besichtigen. Am interessantesten war das Balcony House, da die Häuser hier primitive Balkons besitzen.
Mesa Verde liegt auf über 2100 m, sodass man einige Zeit benötigt, sich an die Luft, welche nur noch ca. 50 % des Sauerstoffs gegenüber Meeresniveau enthält, gewöhnen muss. Der Moreffield Campground bot zwar ausreichend viele Plätze, sodass wir auch am späten Nachmittag noch einen Platz bekamen, doch bot er im Vergleich zum US-Durchschnitt recht wenig. Insbesondere das Einschlagen der Heringe in den recht steinigen Untergrund dauerte fast eine halbe Stunde.

Sonntag, 4. Juli 2010

Tag 9: Canyonlands National Park

Noch bevor die Sonne unerträglich heiß auf die Halbwüste niederbrannte, sind wir den ca. 4 km langen Slick Rock Trail entlang gelaufen und genossen die Aussicht über die Needles. Unterwegs trafen wir einen Park-Ranger, welcher die Wege harkte. Auf die Frage, warum sie das tut, antwortete sie, dass dies notwendig sei, damit die Wanderer stets auf den Felsen und nicht abseits der Wege laufen. Das Needles Destrict des Canyonland National Parks kann man eigentlich nur zu Fuß oder mit Mountainbike erkunden, mit dem Auto erreicht man weder die Needles noch kann man die Schönheit dieses Gebirgszuges so gut erkunden wie zu Fuß. Auf dem Rückweg aus dem Park ging es noch vorbei am Wooden Shoe Arch, einem Bogen (Arch), der einem hölzernen Schuh gleicht, und an einer Ruine eines urzeitlichen Sammelbehälters für Samen aus dem 13. Jahrhundert, der unter dem Schutze eines Steines liegt. Zurück auf der Straße 191 folgten wir ihr bis zur 491, welche wir über 40 km bis nach Cortez folgten. Teilweise befanden wir uns auf der meilenweit gerade ausführenden Straße auf einer Höhe von über 2100 m. Hier ist die Vegetation schon etwas freundlicher und wesentlich grüner. Nun befinden wir uns im Bundesstaat Colorado. Vom Nationalen Tag der Unabhängigkeit (4. Juli) merkt man hier bis auf ein paar blau-weiß-rote Flaggen wenig. Das Hotel bietet allen erdenklichen Komfort wie Kaffee, Pool, Eis- und Waschmaschine. Dreckige Klamotten der letzten Tage haben wir auch schon gewaschen, bleibt nur noch, den Tag am Pool ausklingen zu lassen.

Samstag, 3. Juli 2010

Tag 8: Canyonlands National Park

Heute ging es zeitig los. Sechs Uhr standen wir auf, packten unsere Sachen, und frühstückten. Der Dead Horse Point State Park ist kein Nationalpark, sondern ein State Park in Utah, deshalb ist hier, genau wie im Goblin Valley, der Nationalpakrpass nicht gültig. Insgesamt reicht es, wenn man hier einen halben Tag oder so wie wir, eine Nacht verbringt. Nach einem Tankstop in Moab ging es auf der 191 gen Süden direkt weiter, um dann Richtung Needles District in den Canyonland Nationalpark abzubiegen. Hier ist es nicht mehr ganz so unerträglich heiß, zumal stets eine leichte Briese weht. Dennoch ist es warm genug, dass einem das Schweißsalz von den Wimpern fällt. Der Zeltplatz ist sehr großzügig angelegt und lässt sich nicht reservieren, dennoch haben wir einen sehr schönen, schattigen und absolut ruhigen ergattert. Nach Zeltaufbau und einem kurzen Snack ging es dann zum Elephant Hill. Bei der Wanderung am Nachmittag ließ sich leicht erahnen, weshalb dieses Gebiet Needles District (Nadeln) genannt wird: Einzelne, runde Felssäulen, aufgereiht entlang einer Bergkette, schimmern im Sonnenlicht in zwei Farben. Unten sind sie rötlich, der obere Teil ist aus anderem, gräulichen Gesteinsmaterial. Die Felsen sind zwar ähnlich der anderen Parks, aber dennoch ganz verschieden und absolut sehenswert - am besten bei einer Wanderung. Auf Grund der vielen Mücken schreibe ich heute nicht im freien, sondern im Zelt.

Freitag, 2. Juli 2010

Tag 7: Dead Horse Point State Park

Nach zwei Tagen im Arches National Park, welche trotz defektem Auto völlig ausreichend waren, geht es vorbei an den letzten Senic Drives aus dem Arches NP zurück zum Einkaufen nach Moab. Anschließend lotste uns das Navi am Colorado River entlang. Leider mussten wir feststellen, dass wir über eine Offroadstrecke fahren sollten, wofür unsere Autos nicht ausgelegt sind. Mit analoger Karte ging es dann wieder zurück und auf dem richtigen Weg zum Dead Horse Point State Park. Der Park liegt auf einem Hochplateau in über 2000 m Höhe. Ringsherum hat der Colorado River alles weggefräst. An einer Stelle ist dieses Plateau nur wenige Meter breit. Der Park hat seinen Namen einer Sage zu verdanken: In Zeiten des Wilden Westens wurden Wildpferde auf das Plateau getrieben und an der Einengung das Tor geschlossen. Nun wählte man die besten und Stärksten Pferde aus, um sie zu verkaufen. Die restlichen lies man bei geöffnetem Tor zurück. Jedoch blieben die Pferde angeblich auf dieser "Halbhinsel", trauten sich nicht heraus und verdursteten einige hunderte Metter über dem Colorado.
Der Campingplatz ist ein sehr schöner und ruhiger.
So grillten wir am Abend 16 Hühnerbeine, dazu gab's Reis und Dosengemüse. In der Dämmerung haben wir einen kleinen Spaziergang zur Plateaukante gemacht. Es ist nachwievor zwischen 33 und 38 °C warm.