Donnerstag, 7. April 2016

Tapete: Feinarbeiten

Bei der Verarbeitung einer Vliestapete mit Putzstruktur von Erfurter hatten wir ziemliche Probleme. Schon beim Kleben bildeten sich große Blasen. Die zogen sich nach dem Trocknen teilweise glatt, kamen jedoch beim Streichen wieder. Es war wirklich nicht schön anzusehen. Eigentlich wollten wir das komplette Haus damit tapezieren. Doch nach dieser Aktion wollten wir die Tapete schon fast wieder von der Wand reißen.


Heute hatte ich endlich Lust, mich den Schandflecken zu widmen und ich muss sagen, es ging wirklich gut. Als erstes habe ich eine frische, scharfe Klinge genommen und die Blasen mit einem Schnitt großzügig aufgeschnitten. Die Tapete ist durch die Farbe recht steif und lässt sich prima rissfrei schneiden.



Anschließend habe ich frischen Vlieskleister angerühert. Dieses mal besonders stark, er war rech geleeartig. Nun wie der Chirurg die "Taschen" eine Seite nach der anderen vorsichtig öffnen und reichlich Kleister bis in die hintersten Ecken streichen.


Anschließend mit Papiertuch andrücken, überschüssigen Leim aus dem Schnitt entfernen die beiden Seiten sauber zu einem Stoß zusammen fügen. Nun noch mal mit der Tapezierbürste glattstreichen. Schon als es getrocknet war, war weder von der Blase noch vom Schnitt etwas zu sehen. Nach dem Streichen war so gut wie nix mehr zu sehen:


Naja, den Rest des Hauses haben wir dann doch mit Erfurter Vliesraufaser tapeziert. Das ging wesentlich besser und vorallem blasenfrei! Raufaser beliebt eben Raufaser. Nichtsdestotrotz gab es beim Streichen mit gelber Farbe und seltsamerweise nur bei dieser ein anderes Problem: Die Nähte platzten nach dem Trocknen wieder auf und wölbten sich nach außen.

Zuerst einfach Leim dahinter gestrichen und angedrückt. Doch nach dem Trocknen das gleiche Problem. Man sagt ja, dass die Nähte aufplatzen bzw. die Farbe Risse bildet, wenn entweder die Farbe zu dick aufgetragen wird oder zu schnell trocknet (Zugluft). Beides war nicht der Fall. Es war mal wieder zum Verzweifeln.

Also Tapete wieder eingekleistert und dieses mal so fixiert:


Noch etwas besser war nachfolgende Methode, da der Druck flächiger auf die Naht wirkt und die Nägel hinterher leichter aus der Wand zu ziehen sind, nachdem man das Styropor abgebröselt hat:


Anschließend noch mal in mehreren dünnen Schichten gestrichen, mal gucken, wie es morgen aussieht.

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