Dienstag, 15. März 2016

Blower-Door-Test

Heute war die IHK da und hat die Luftdichtheit des Gebäudes getestet. Dazu wurden alle Fenster und Öffnungen verschlossen und in den Haustürrahmen ein Gestell mit luftdichter Folie und einem Ventilator gesetzt.

Die Luftdichtheit ist neben der Wärmedämmung ein entscheidendes Maß für die Energieeffizienz, da eine dichte Gebäudehülle verhindert, dass durch permanente, latente Luftströmungen Wärme aus dem Haus geblasen wird. Jeder kennt es, wenn es trotz geschlossenem Fenster zieht - das ist ungemütlich. Daneben kann ein latenter Luftzug auch zu Bauschäden führen, da stetig feuchte, warme Luft aus dem Gebäude geblasen wird und an kalten Bauteilen kondensiert, was zwangsläufig zu Schimmelbildung führt.

Die Luftdichtheit für Gebäude wird mit n50 angegeben. Dabei wird ein Unter-/Überdruck von 50 Pa (daher n50) im Haus erzeugt und es wird gemessen, wie viel Luft pro Stunde nachströmt. Altbauten haben Werte von 10 und größer. Die EnEV schreibt für neu Häuser ohne Lüftungsanlage max. 3 komplette Luftwechsel des Gebäudes pro Stunde vor. Gebäude, die eine Wohnraumlüftung haben, dürfen das 1,5-fache Gebäudevolumen pro Stunde nicht überschreiten. Da die Luftdichtheit so wichtig ist, besagt der Passivhausstandard, dass die Rate nicht größer als 0,6 sein darf.

Der Test wurde bei uns in drei Schritten durchgeführt:

  1. Erzeugen eines Unterdrucks von 50 Pascal im Haus und Aufspüren von Undichtigkeiten mit Wärmebildkamera und Messsonde. Da es außen recht kühl war, hätte man Leckagen sofort erkannt. Dabei wurde ein leichte Undichtigkeit an einer Festverglasung festgestellt, welche noch ausgebessert werden muss. Zu diesem Zeitpunkt lag n50 bei 0,22/h! Der Ingenieur von der IHK meinte nur "Das ist total unspektakulär."
  2. Erzeugen eines Unterdrucks von 50 Pascal mit anschließender Aufnahme mehrere Messungpunkte
  3. Erzeugen eines Überdrucks von 50 Pascal mit anschließender Aufnahme mehrere Messungpunkte
Die eigentliche Messungreihen (2. und 3.) ergaben dann n50 = 0,24/h, Damit erreichen wir den vom Passivhausinstitut vorgegebenen Wert spielend im ersten Anlauf. Das Gebäude ist so dicht, dass die Messautomatik selbst mit der kleinsten Schablone auf dem Ventilator (geringster Ausgleichsvolumenstrom) meinte, es müsse ein Fehler vorliegen, also musste der Ingenieur händisch ran.

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