Samstag, 30. Januar 2016

meine Erfahrungen mit Cyberport

Der Fall

Am 08.10.15 habe ich ein Galaxy S4 mini Value Edition online für 189 € gekauft und am 09.10.15 im Shop abgeholt. 2 Monate später ist auf allen Fotos ein schwarzer Fleck an der selben Stelle - vermutlich Staub auf dem Sensor. Putzen hilft nicht.



Laut § 439 BGB hat der Käufer im Gewährleistungsfall die Wahl zwischen Nachbessern (Reparieren) und Nachliefern (neues Gerät). Voraussetzung ist, dass das eine nicht im groben Missverhältnis zum anderen steht. Logisch.

Aussage im Laden: Ich müsse das Telefon an einen Reparaturdienstleister schicken, was ca. 4-6 Wochen dauern würde. Gleiche Aussage per E-Mail. Falsch! Auf Grund des Kaufvertrages ist Cyberport in der Gewährleistungspflicht und nicht der Hersteller oder ein Dienstleister. Das stellt Cyperport stets vollkommen anders dar! Auch online an anderen Stellen kann man lesen, dass es bei Cyberport gängig Praxis ist, den Kunden an Hersteller oder Dienstleister zu verweisen, um sich nicht um Reklamationen kümmern zu müssen.

Da eine Reparaturdauer von 4 Wochen bei einem so kurzlebigen Alltagsgegenstand unverhältnismäßig und nicht im Sinne des Kundenservices ist, habe ich mich für Nachliefern entschieden. Auch hier erhielt ich vom Kundenservice die Aussage, dass der Verkäufer bestimmt, wie zu verfahren ist. Falsch! Prinzipiell entscheidet der Kunde!

Also schrieb ich per Einschreiben/Rückschein an Cyperport und bat mit einer First von 3 Wochen um Nachlieferung. Brief kam an. Da ich nach 4 Wochen keine Reaktion (Post, E-Mail, Telefon) auf meine Bitte erhielt, habe ich in einem 2. Brief eine Nachfrist gesetzt und drohte vom Kaufvertrag zurückzutreten. Nun sah man sich gezwungen zu antworten und berief sich per E-Mail (Für's Briefporto hat's wohl nicht mehr gereicht?) auf Unverhältnismäßigkeit ohne dies konkret und nachprüfbar darzulegen. Dabei bat ich in beiden Briefen explizit darum.

Ok, Cyberport hat gewonnen, mich und meine Familie als Kunden sowie deren Umsätze aber dauerhaft verloren. Rechtsstreitigkeiten sind bei dem Kaufpreis sinnfrei. Das weiß auch Cyberport. Werde das mangelhafte Gerät behalten, nie wieder bei Cyberport einkaufen, Freunden, Kollegen und Familie von meinem Fall berichten, was Kundenservice bei Cyberport bedeutet.

Mag sein, dass das alles rechtens ist, doch so geht man nicht mit Kunden um. Liest man die negativen Bewertungen auf idealo.de, fällt auf, dass Cyberport im Gewährleistungs- bzw. Garantiefall stets versucht, sich vor den gesetzlichen Pflichten eines Verkäufers zu drücken und die Kunden an Hersteller und Reparaturdienstleister verweist. Wenn man gewollt hätte, hätte man das Gerät tauschen können, laut Webseite war es immer im Laden verfügbar.

Übrigens, mit meinem vorherigen Smartphone, welches ich leider ebenfalls bei Cyberport gekauft habe, landete ich 2013 in der Rubrik "Vorsicht Kunde" in der c't. Ich bereue es, wieder Cyberport gekauft zu haben, da sich am Geschäftsgebaren nichts geändert hat.

Bewertungen bei idealo.de

Sehr verdächtig finde ich, dass am 27.01.2016 auf meine und eine weitere negative Bewertung bei idealo.de noch am selben Tag 39 positive folgen und in der Vergangenheit selten mehr als 5 Bewertungen pro Tag veröffentlicht wurden - manche Tage nicht eine. Blättert man etwas zurück, fällt weiterhin auf, dass auf eine negative Bewertung noch am selben Tag stets mehrere positive folgen. Sehr merkwürdig - zumal Leute eher dazu neigen, sich zu beschweren als Lob auszusprechen.

Fazit

Nie wieder Cyberport!, da dieser Laden nach dem Motto "Verkauft und Vergessen" handelt. So möchte man als Kunde nicht behandelt werden. Das nächste mal lieber wieder bei Amazon bestellen, 5 % mehr ausgeben und echten Kundenservice erfahren, falls es mit einem Artikel doch mal Schwierigkeiten gibt. Gerade dann merkt man, was Kundenservice bedeutet.

Cyberport gehört übrigens dem größten, deutschen Medienkonzern (Hubert Burda Media).

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